Unwetter 1776

Bereits im Jahr 1751 trat wohl in der Folge von starken Regenfällen die Lauter derart stark über ihre Ufer, daß der Amtmann in Wolfstein zur Unterstützung der durch die Flut geschädigten Einwohner Zehntnachlässe gewährte1.

Übertroffen wird dies aber durch das, was sich in den frühen Morgenstunden des 17. Juli 1776 in Kreimbach zutrug. Lassen wir dazu zunächst Henrich [sic] Gehm sprechen, der in seine Hausbibel eintrug2:

In einer weiteren Gehm-Bibel, von der wir leider nicht wissen, um welche es sich in diesem Falle handelt, lesen wir3:

Auch der Pfarrer der ref. Gemeinde Kreimbach hat im Kirchenbuch von diesem Ereignis berichtet:

Der Vers im Wortlaut: Gott donnert mit seinem Donner wunderbar und tut große Dinge, die wir nicht begreifen.

Sein katholischer Amtskollege schreibt im Kirchenbuch Wolfstein über weitere Opfer4:

Eine weitere zeitgenössiche Quelle stellt der folgende Zeitungsartikel aus dem Altonaischen Mercurius Nr. 123 vom 01. August 1776 dar.

Über die „Ökonomische Gesellschaft“ zu Kaiserslautern unterstützte die kurpfälzische Regierung die überlebenden Opfer, indem sie der Gemeinde Kreimbach 1 Malter Korn als Saatfrucht zuwies, Kaulbach erhielt 3 Malter Saatkorn. Christmann schließt daraus, daß auch dort das Unwetter entsprechende Schäden anrichtete5. Mündlichen Überlieferungen der Vorfahren des Verfassers zufolge, sollen sich die großen Wassermengen aus dem zu einem Strom angeschwollenen Kreimbach in das Dorf ergossen haben, Ähnliches dürfte daher auch für den Kaulbach anzunehmen sein.

Allerdings sollte es nicht bei diesem einen Unwetter bleiben. Auch aus den Jahren 1873, 1882, 1889, 1926 und 1928 sind aufgrund von Zeitungsnotizen weitere Unwetter in Kreimbach und Kaulbach bekannt. Diese Meldungen seien hier chronologisch wiedergegeben.

Im Jahr 1873 ging im Mai erneut ein schweres Gewitter über der Region nieder. Schloßen und Regen sorgten für immense Schäden.

Ähnliches wiederholte sich im Juli 1882. Diesmal lag der Großteil der Schäden im Glantal, aber Ausläufer des Unwetters zogen auch über den Königsberg in das angrenzende Lautertal. Bezeichnend für die entstandene Not ist der kurz darauf veröffentlichte Aufruf zur Unterstützung durch ein eigens dafür gegründetes Hilfskomitee unter dem Bezirksamtmann Hierthes. Wie groß die Unterstützung aus der Bevölkerung der Gegend war, zeigt eine Spendenübersicht aus dem Oktober 1882.

Die Reihe der Unwetter setzt sich im Jahr 1926 mit einem schweren Hochwasser im Lautertal fort.

Und für das Jahr 1928 meldet die Presse einen „katastrophalen Hagelschlag“ im Lautertal. Hierbei waren die Schäden wohl derart groß, daß sich auch der bayerische Landtag mit einer Anzahl an Anträgen und Eingaben zur Unterstützung der geschädigten Orte befassen mußte.


  1. Christmann/Götz: Kreimbach – Kaulbach, Ein Heimatbuch (1963); S. 111 ↩︎
  2. Christmann/Götz: Kreimbach – Kaulbach, Ein Heimatbuch (1963); S. 111-112 ↩︎
  3. Drumm, H.: Wassernot in Kreimbach, in: Westricher Heimatblätter, Jahrgang 3, № 3 von 1939; S. 31 ↩︎
  4. Budell, Berthold: Register zu den Kirchenbüchern der katholischen Pfarrei Wolfstein 1729-1833, Homburg 1996 ↩︎
  5. Christmann/Götz: Kreimbach – Kaulbach, Ein Heimatbuch (1963); S. 112 ↩︎
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